- Der Auftakt zur dritten Saison der mit elektrischen Monoposti ausgetragenen Serie markiert Jaguars Comeback im internationalen Motorsport
- Start am kommenden Sonntag mit zwei I‑TYPE‑Einsitzern auf dem neuen Harbourfront Circuit im Zentrum von Hongkong
- Jaguar Land Rover als Großbritanniens größter Investor im Bereich Forschung & Entwicklung nutzt die Formel E unter dem Motto „Race to innovate“ als Plattform zur Entwicklung neuer Generationen elektrisch angetriebener Straßenfahrzeuge
Hongkong/Schwalbach, 3. Oktober 2016 – Panasonic Jaguar Racing ist bereit für sein Debüt in der FIA Formel E. Der Eröffnungslauf zur Saison 2016/17 geht über 45 Runden auf einem neuen 1,86 Kilometer langen Kurs an der Hafenfront der südchinesischen Metropole.
Mit dem offiziellen Comeback im Motorsport will Jaguar an seine große Tradition anknüpfen. Dazu setzt das Werksteam Panasonic Jaguar Racing zwei rein elektrisch angetriebene
I‑TYPE mit den Fahrern Adam Carroll (GB) und Mitch Evans ein. Insgesamt stehen 14 Wertungsläufe auf dem Programm – mit dem Finale Ende Juli 2017 in Montreal.
Mit dem Einstieg in die Formel E zielt Jaguar Land Rover mit Blick auf die Elektrifizierung künftiger Straßenmodelle auf den Know‑how‑Transfers zwischen Rennteam und Serienentwicklern – getreu dem Gründungsmotto des neuen Rennteams – „Race to innovate“.
Ein Formel E‑Rennen geht über rund 50 Minuten und umfasst bei der Halbzeit einen Pflichtboxenstopp. Dabei wechseln die Fahrer in einen mit voller Batterie bereitstehenden zweiten Wagen – ein zusätzliches Spannungsmoment und die Möglichkeit, Positionen gutzumachen. Formel E‑Piloten stehen auch sonst vor teils anderen Herausforderungen als ihre Kollegen in konventionellen Serien. Neben Gas geben geht es vor allem darum, durch geschickte Energierückgewinnung beim Bremsen und einer auch sonst effizienten Fahrweise noch bis zum Ziel die volle Leistung der Batterie abrufen zu können.
Die insgesamt zehn Hersteller können ihre eigenen Antriebe entwickeln, worunter der Motor, das Getriebe und der Wechselrichter (Inverter) fallen. Auch die Hinterradaufhängung ist freigestellt. Aus Kostengründen als Gleichteile ausgelegt sind dagegen das Kohlefaserchassis von Dallara, die aerodynamischen Anbauteile und die Batterie.
Der von Panasonic Jaguar Racing eingesetzte I‑TYPE wird von einer 200 kW starken MGU (Motor Generator Unit) angetrieben und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 225 km/h. Die Kraft gelangt über ein sequentielles Getriebe und Lenkradschaltwippen auf die Hinterräder.
Neben dem auf rein elektrische Antriebe setzenden Technikreglement zeichnet sich die Formel E durch die Wahl ihrer Rennstrecken aus. Bis auf den Lauf in Mexiko, bei dem ein Teil der aktuellen Grand Prix‑Piste genutzt wird, finden alle Rennen auf Straßenkursen im Herzen weltbekannter Mega‑Cities statt. Darunter auch wieder in Berlin, wo der deutsche ePrix am 10. Juni 2017 stattfinden wird. Freies Training, das Qualifying und das Rennen gehen alle an einem Tag über die Bühne. Ausnahmen sind die beiden letzten Rennen in New York und Montreal, die als Doppelläufe (Samstag/Sonntag) ausgetragen werden.
„Das Rennen in Hong Kong ist für mich und das ganze Panasonic Jaguar Racing‑Team ein stolzer Moment. Wir haben sehr hart gearbeitet und intensiv getestet, um uns optimal vorzubereiten. Wir wollen von Anfang an wettbewerbsfähig sein, doch die Erwartungen an die erste Saison auch nicht zu hoch hängen. Schließlich haben unsere Wettbewerber zwei Jahre Erfahrungsvorsprung. Das Team hat sehr viel aus den Testfahrten im Vorfeld der Saison gelernt, doch geht nichts über die Erfahrungen eines Rennens. Nur so bekommen wir ein Verständnis dafür, was wir brauchen, um unser volles Potenzial abrufen zu können. Am Sonntag geht es nun los – wir können es kaum erwarten, zurück auf die Rennstrecke zu kommen!“
James Barclay
Panasonic Jaguar Racing, Team Director
Der gebürtige Nordire Adam Carroll (33) ist der erfahrenere der beiden Jaguar Formel
E‑Werksfahrer. Er blickt bereits auf eine Karriere zurück, die ihn bis heute vom Kartsport über die Formel 3, GP2 und A1GP bis in die IndyCar‑Serie und die WEC geführt hat. Er hat auch den Löwenanteil der Testfahrten des Panasonic Jaguar Formel E‑Teams erfolgreich absolviert.
Der Einstieg in den elektrischen Motorsport ist ein historischer Moment für Jaguar. Als Fahrer kann ich es auch kaum erwarten, dass es jetzt endlich losgeht. Es gibt nichts Vergleichbares zur Formel E, und ich freue mich darauf, die Entwicklungsfortschritte, die jede Verbesserung mit sich bringen wird, mitzugestalten und zu erleben. Wir haben die große Chance, weltweit neue Fans zu begeistern und die nächste Generation von EV‑Fahrern auf neue und innovative Weise zu erreichen. Als Piloten des neuen I‑TYPE wollen wir in erster Linie Rennen fahren. Doch ist es wichtig, uns daran zu erinnern, warum wir antreten: Um Jaguars Rennsportgeschichte um ein neues Kapitel zu bereichern.
Adam Carroll
Panasonic Jaguar Racing, Team Driver
Der bereits mit zahlreichen Kart‑ und Formeltiteln – darunter dem Sieg in der GP3‑Serie 2012 – gekürte Mitch Evans ist mit 22 der jüngste Pilot im Formel E‑Starterfeld. 2015 belegte der Neuseeländer bei den 24 Stunden von Le Mans Platz zwei in der LMP2‑Klasse; in diesem Jahr fährt er neben der Formel E auch in der Formel 1‑Nachwuchsserie GP2 und gewann für das Team Campos Racing das erste von zwei Rennen auf dem Red Bull Ring in Spielberg (Österreich). Vor dem Finale liegt Mitch auf Platz zehn der Meisterschaft.
In nur zwei Jahren hat sich die Formel E zu einer echten Fahrer‑Meisterschaft entwickelt. Mit einem Teilnehmerfeld voller Ex‑Formel 1‑ und Indycar‑Piloten sowie Fahrern aus der aktuellen FIA World Endurance Championship. Die Serie bietet daneben auch einige der aufregendsten Rennstrecken der Welt. Wir müssen während der Saison sicher eine Menge lernen, doch werden wir nichts verschenken. Es war immer mein Traum, Werksfahrer zu werden, und ich kann es kaum abwarten, am Sonntag den Jaguar Overall überzuziehen!