4x4-Spezialist Land Rover feiert 65 Jahre: Hubschrauber bringt die Geburtstagstorte

30 April 2013

Schwalbach/Whitley, 30. April 2013 – 65 Jahre Land Rover: Auf den Tag genau sechseinhalb Jahrzehnte nach der Präsentation des ersten Land Rover‑Modells kommen heute in der Nähe des Stammwerks Solihull mehr als 150 historische Fahrzeuge zusammen. Auf der Party enthüllt Land Rover zudem noch ein attraktives Geschenk: das Sondermodell Defender LXV mit besonderer Optik, das ab Herbst in Deutschland erhältlich sein wird.

Schickes Sondermodell Defender LXV zum Jubiläum

 

Hubschrauber bringt die Geburtstagstorte

4x4‑Spezialist Land Rover feiert 65 Jahre: 

Schwalbach/Whitley, 30. April 2013 ‑ 65 Jahre Land Rover: Für die erfolgreiche britische Geländewagenmarke bietet dieses Jubiläum Anlass für eine große Feier. Auf den Tag genau sechseinhalb Jahrzehnte nach der Präsentation des ersten Land Rover‑Modells kommen heute in der Nähe des Stammwerks Solihull mehr als 150 historische Fahrzeuge zusammen ‑ gekrönt von der legendären Nummer 1 der Vorserien‑Land Rover mit dem Kennzeichen "HUE 166". Exakt diese Buchstaben schmücken denn auch die Geburtstagstorte, die standesgemäß von einem Hubschrauber der Royal Navy eingeflogen wird. Auf der Party enthüllt Land Rover zudem noch ein attraktives Geschenk: das Sondermodell Defender LXV mit besonderer Optik, das ab Herbst in Deutschland erhältlich sein wird.

65 Jahre Land Rover bedeuten 65 Jahre Tradition und Innovation. Mit seinen inzwischen sechs Baureihen hat sich die britische Marke in aller Welt als Taktgeber des Geländewagen‑ und SUV‑Markts etabliert. Im Jubiläumsjahr ist das Unternehmen dabei erfolgreich wie nie: Dem Rekordabsatz im vergangenen Jahr folgen erneut herausragende Verkaufszahlen im ersten Quartal. Grund genug als für Land Rover, eine große Jubiläumsfeier auszurichten. Als Schauplatz wählten man Packington Estate, unwelt des Werks Solihull, das erste Land Rover‑Testgelände der Gründerjahre. Hierhin wird morgen ein Mitglied der Royal‑Navy‑Kunstflugstaffel "Black Cats" per Helikopter die Geburtstagstorte liefern ‑ mit "HUE"‑Dekoration als Erinnerung an die allererste Modellgeneration.

Der "Urvater" aller Land Rover war am 30. April 1948 erstmals in der Öffentlichkeit zu bestaunen gewesen. Auf der Amsterdam Motor Show präsentierten die Briten an diesem Tag die Erfindung des Rover‑Ingenieurs Maurice Wilks, die er eigentlich vor allem für englische Landwirte konzipiert hatte. In mehr als sechs Jahrzehnten entwickelte sich aus diesem bescheidenen Anfang ein global anerkannter 4x4‑Spezialist mit reicher Expertise und dem breitesten Modellangebot des Marktes. "HUE 166", das erste Vorserienmodell aus dem Jahr 1948, wird selbstverständlich zu den morgigen Geburtstagsgästen zählen.

Ebenfalls eingeladen ist der jüngste Ableger des Ur‑Land Rover: das neue Sondermodell Defender LXV, das die Allradprofis auf der Jubelfeier erstmals enthüllen. "LXV" steht in römischen Ziffern für 65 ‑ die Bezeichnung deutet an, dass der heutige Defender seine Abstammung direkt auf den vor 65 Jahren vorgestellten Markenbegründer zurückführt. Mehr als zwei Millionen seit 1948 verkaufte Fahrzeuge des Defender und seiner Vorläufer sind ein weiterer Grund, die optisch besonders herausgeputzte Extraserie aufzulegen.

Land Rover schickt das Sondermodell LXV ab Herbst in einer limitierten Auflage von 130 Stück auch nach Deutschland ‑ als Versionen 90 bzw. 110 Station Wagon und in den klassischen Lackierungen "Santorini Black" oder "Fuji White". In reizvollem Kontrast dazu stehen das in "Corris Grey" lackierte Dach, die in gleicher Farbe gehaltenen Elemente Kühlergrill und Scheinwerfereinfassungen sowie die auffälligen, grau glänzenden 16‑Zoll‑Leichtmetallfelfen im "Sawtooth"‑Design. Aufkleber mit LXV‑Logo und auf Wunsch dem Union Jack runden die Optik der Defender‑Sonderausgabe ab.

Auch im Innenraum zeigt sich die Extraedition zum 65‑jährigen Firmenjubiläum betont festlich. Hier hat der Defender LXV exklusive Ledersitze in "Ebony" an Bord. Sie werden ergänzt durch LXV‑Prägungen in den vorderen Kopfstützen sowie durch orangefarbene Kontrastnähte an Sitzen, Lenkrad und Staufachdeckel in der Mittelkonsole sowie das in "Corris Grey" gehaltene Armaturenbrett.

150 historische Modelle bei der Geburtstagsparty

Das neue Defender‑Sondermodell befindet sich bei der Jubiläumsveranstaltung zum 65. in bester Gesellschaft. Mehr als 150 historische Modelle bringt Land Rover nach Packington Estate, wo die allerersten Prototypen 1947 ebenso ihre Bewährungsproben im Gelände zu bestehen hatten wie später in den 1960er‑Jahren der Range Rover, der Begründer der Klasse der Luxus‑Geländewagen.

Viele der Oldtimer repräsentieren Meilensteine, die Land Rover im Lauf der vergangenen 65 Jahre gesetzt hat. Unter ihrem Blech und Aluminium beherbergen sie eine ganze Reihe Technikinnovationen, mit denen Land Rover die Automobilwelt bereichert hat. So führte die britische Marke ABS und Luftfederung in den Geländewagenmarkt ein. Auch sinnvolle Systeme wie Traktions‑ und Bergabfahrkontrolle, "Terrain Response" und die Stopp‑Start‑Automatik feierten in Land Rover‑Modellen ihre Premieren im 4x4‑Sektor.

Die Fahrzeugparade zum 65‑jährigen Jubiläum ist denn auch der sichtbare Beleg für die enorme Bandbreite an Möglichkeiten, die Land Rover‑Modelle bieten. Schließlich haben sie als landwirtschaftliche Geräte, als Rettungswagen, beim Militär, auf Expeditionen oder im Fuhrpark der königlichen Familie ihren Dienst versehen. Außerdem natürlich auf den Straßen und Pisten der Erde, wo die aktuelle Modellpalette mit Land Rover Defender, Freelander und Discovery sowie Range Rover Evoque, Range Rover und Range Rover Sport ihre unverkennbaren Spuren hinterlassen. Land Rover‑Innovationen wie der "Electric Defender" oder das erste Neun‑Gang‑Getriebe in einem Pkw komplettieren die Präsentation zum Markengeburtstag.

"Stolz auf Tradition und Innovation"

John Edwards, Land Rover Global Brand Director, kommentiert: "Mit besonderem Stolz feiern wir 65 Jahre Land Rover ‑ denn unsere Marke verzeichnet aktuell die besten Verkaufszahlen ihrer Geschichte. Seit 1948 entwickeln und produzieren wir Fahrzeuge, die in aller Welt wegen ihrer Vielseitigkeit und Leistungsfähigkeit geschätzt werden. Die Kombination aus Komfort, Design, Technik und der Eigenschaft, mit jedem Untergrund fertig zu werden, macht einen Land Rover unverwechselbar. Dies wird besonders deutlich an unseren beiden jüngsten Neuentwicklungen, dem Range Rover und dem Range Rover Sport. Sie erhielten dank massiver Investitionen als erste SUV‑Modelle eine Karosseriestruktur aus leichtem Aluminium, die ihnen enorme Fortschritte bei Fahrverhalten und Effizienz sichert. Innovationen wie diese gehören zum Kern unserer Marke. Wir werden unser großes Erbe bewahren und auch in Zukunft außergewöhnliche Fahrzeuge entwickeln und anbieten, die mehr Fähigkeiten besitzen als andere."

65 Jahre Geschichte im Überblick:

Nie war die Land Rover so erfolgreich wie heute

Wer 65 Jahre alt wird, darf einmal zurückblicken. Für Land Rover lohnt sich diese Rückschau ganz besonders, denn im 65. Jubiläumsjahr ist die britische Geländewagenmarke lebendiger und erfolgreicher als je zuvor. Rekordzahen beim Verkauf in aller Welt gehen Hand in Hand mit einem mittlerweile sechs Baureihen umfassenden Modellprogramm, das seit Jahrzehnten Geschichte und Geschichten schreibt. Mit der aktuellen Modelloffensive schafft Land Rover die besten Voraussetzungen, dass der 4x4‑Spezialist auch in Zukunft auf dem Pfad des Erfolgs bleiben wird.

Ein Land Rover ist nicht irgendein Auto. Ein Land Rover steht rund um den Erdball für einen Geländewagen, dem kein Weg zu weit und keine Aufgabe zu schwer ist. Daneben hat die britische Traditionsmarke gleich für mehrere neue Segmente des Geländewagenmarktes den Weg bereitet ‑ etwa der Luxus‑Offroader mit dem Range Rover oder der europäischen Kompakt‑SUV mit dem Freelander. Land Rover steht heute für moderne, hochwertige Geländewagen, die hohen Fahrkomfort auf der Straße mit bester Geländetauglichkeit vereinen und gleichzeitig einen flexiblen und komfortablen Innenraum bieten.

Im Jahr des 65‑jährigen Markenjubiläums kommt Land Rover aus dem Feiern nicht heraus. Und dies vollkommen zurecht: Nach Abschluss des vergangenen Jahres bilanzierten die Geländewagenprofis einen einsamen Rekord ihrer Firmengeschichte. Mit 357 773 Fahrzeugen verkauften die Briten auf den Weltmärkten so viele Autos wie nie zuvor. Sämtliche wichtigen Märkte erzielten dabei deutliche Zuwachsraten ‑ in Deutschland legte Land Rover im vergangenen Jahr beispielsweise um 56 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu und erreichte damit das größte Plus aller in Deutschland vertretenen Anbieter. Und weil der Erfolg kein Strohfeuer ist, ging die Rekordjagd 2013 nahtlos weiter: beispielsweise mit einem neuerlichen Plus von 16 Prozent in Deutschland, ungeachtet eines rückgängigen Gesamtmarkts.

Sucht man nach Ursachen für die enorme Beliebtheit und die Rekordzahlen, stößt man unweigerlich auf die höchst attraktive Modellpalette. Mit insgesamt sechs Baureihen decken Land Rover und Range Rover eine Breite des 4x4‑Marktes ab wie wohl kein zweiter Anbieter. Vom Arbeitstier bis zum Luxusmobil, vom schicken Trendsetter bis zum hochflexiblen Alltagsbegleiter hält das Portfolio alles bereit, was das Geländewagen‑ und SUV‑Herz begehrt.

Modellpalette mit sechs attraktiven Baureihen

Das Modellspektrum umfasst derzeit aufseiten von Land Rover den kernigen Klassiker Defender, der auf eine nunmehr 65‑jährige Geschichte zurückblicken kann, sowie den kompakten Freelander und den vielseitigen Discovery. Ihnen zur Seite steht das Range Rover‑Trio: Es wird angeführt vom stylischen Range Rover Evoque, der sich binnen kürzester Frist zum meistverkauften Modell der gesamten Marke und zum Rekordjäger aufgeschwungen hat. Ihm zur Seite steht zum einen das Anfang 2013 in komplett neuer Form präsentierten Luxus‑Flaggschiff Range Rover. Neueste Errungenschaft ist die zweite Modellgeneration des Range Rover Sport, die vor wenigen Tagen ihre Weltpremiere feierte und im kommenden Herbst auf dem Markt erscheint ‑ als dynamischster und leistungsstärkster Land Rover aller Zeiten.

Insgesamt beschäftigen Land Rover und die Schwestermarke Jaguar weltweit direkt rund 19 000 Menschen, die im Geschäftsjahr 2011/12 einen Umsatz von 13,5 Milliarden Pfund Sterling (16,5 Milliarden Euro) und einen Gewinn vor Steuern von 392 Millionen Pfund Sterling (482 Millionen Euro) erwirtschafteten. Der Erfolg der jüngsten Zeit schlug sich auch im Zuwachs der Belegschaft nieder. Allein in den vergangenen zwei Jahren haben Jaguar und Land Rover rund 8000 neue Arbeitsplätze geschaffen, darunter 1000 neue Jobs für Ingenieure.

In ihrem britischen Heimatland verfügen die beiden Premiummarken im Wesentlichen über fünf Standorte. Alle Leitungsfunktionen sind im Jaguar Land Rover‑Hauptquartier in Whitley bei Coventry zusammengefasst, während das Design‑ und Entwicklungszentrum im nahen Gaydon in Warwickshire beheimatet ist. Moderne Fertigungsanlagen stehen in Halewood bei Liverpool sowie in den Birmingham benachbarten Städten Castle Bromwich und Solihull, wo unter anderem die neue und hochmoderne Produktionsstätte der Aluminium‑Karosserien des Range Rover angesiedelt ist.

Exportschlager made in UK: Markterfolge in aller Welt

Land Rover‑Automobile werden in 169 Ländern der Erde verkauft ‑ rund 80 Prozent der Produktion gehen in den Export. Besonderes Qualitätsindiz: Rund 70 Prozent aller seit 1948 gebauten "Landys" sind noch immer auf den Straßen und Pisten der Welt unterwegs.

Nicht alle Land Rover‑ und Defender‑Modelle kamen und kommen übrigens aus England. Größere Serien entstanden vor Jahren in Spanien und Belgien. Ein Teil der Produktion wird darüber hinaus auch heute noch als CKD‑Teilesatz ("Completely Knocked Down") von England aus um den Globus geschickt und in ausländischen Montagewerken zusammengebaut. Ziele sind dabei die Türkei, Kenia, Malaysia, Indien und Pakistan.

Im Lauf ihrer 65‑jährigen Geschichte hat sich die britische Marke wiederholt durch technische Innovationen hervorgetan, die zum Teil erstmals im 4x4‑Markt erschienen. So führten beispielsweise der Range Rover ABS und der Land Rover Discovery Fahrer‑ und Beifahrer‑Airbag in den Markt ein. Technologien wie Luftfederung, Bergabfahrhilfe, Traktionskontrolle oder Stopp‑Start‑System feierten ebenfalls in einem Land Rover‑Modell ihre Geländewagenpremieren. Zuletzt setzte das Unternehmen mit der "Terrain Response"‑Steuerung aller wichtigen Fahrzeugsysteme und der leichten Aluminium‑Karosseriekonstruktion für Range Rover und Range Rover Sport weitere viel beachtete Meilensteine. Damit das Innovationstempo beibehalten bzw. sogar noch gesteigert werden kann, sind umfangreiche Investitionen bewilligt: Jahr für Jahr wenden Land Rover und die Schwestermarke Jaguar rund 1,8 Milliarden Euro für die Entwicklung neuer Modelle, alternativer Antriebe und innovativer Technologien auf.

Ein Geländewagen mit landwirtschaftlichen Wurzeln

Der erste Land‑Rover ‑ bis 1990 wurde der Name mit Bindestrich geschrieben ‑ erschien am 30. April 1948 auf der Amsterdam Motor Show. Maurice Fernand Cary Wilks (1904 ‑ 1963), leitender Ingenieur bei Rover und Bruder des geschäftsführenden Direktors Spencer Bernau Wilks, wollte einen "Rover für den Farmer, mit dem er überall hinkommt und alles machen kann, einen universellen Land Rover". Maurice Wilks erhoffte sich von einem solchen Fahrzeug die dringend benötigten Ausfuhrgewinne für den krisengeschüttelten Automobilhersteller. Hintergrund: Wegen chronischer Devisenknappheit teilte die britische Regierung in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg der Industrie die wertvollen Rohstoffe nach der Höhe der Exporterlöse zu.

Konstruktive Merkmale des Ur‑Land Rover waren ein Kastenrahmenchassis, Starrachsen vorn und hinten sowie eine Aluminiumkarosserie. Das Leichtmetall war nämlich äußerst korrosionsbeständig und im Gegensatz zu Stahl ohne teure Presswerkzeuge zu bearbeiten. Um die Fertigung rationell zu gestalten, entschieden sich die Entwickler für ein kantiges, leicht umsetzbares Design. Die geradlinige Bauweise erleichterte darüber hinaus den Bau von Sonderausführungen und damit die universelle Einsatzfähigkeit des Fahrzeugs. Als Motor bot sich zunächst ein 50 PS starker Vierzylinder mit 1,6 Liter Hubraum aus dem Rover‑Regal an.

Einfach, robust und erfolgreich

Für den Geländeeinsatz verfügte der "Landy", wie er von seinen Freunden schon bald getauft wurde, über ein Reduktionsgetriebe. Der Antrieb auf die Vorderachse ließ sich per Zugschalter entkoppeln. Ansonsten präsentierte sich der Land Rover äußerst spartanisch. Ein festes Dach, abschließbare Türen, gefederte Sitze oder Seitenscheiben mit Gummidichtung gab es nicht, denn man wollte den Steuerbonus als landwirtschaftliches Fahrzeug nicht gefährden. Sehr übersichtlich war auch das Farbprogramm: Anfangs gab es den Geländewagen ausschließlich in Grün. Getestet wurde der rustikale Offroader im so genannten "Dschungel", einem direkt neben der Fabrik in Solihull angelegten Testareal voller Hügel, Schlammfelder und Geröllpisten. Seit dem Ur‑Land Rover musste hier jede Neuentwicklung des Unternehmens ‑ gestern wie heute ‑ ihre Fähigkeiten im Gelände unter Beweis stellen.

Der Land Rover war vom Start weg ein Erfolg: Schon zwei Jahre nach seiner Premiere wurde das Modell in 70 Länder exportiert. Nach Einführung einer Variante mit langem Radstand 1954 war der britische Kletterkünstler erstmals auch mit festem Dach und vier Türen erhältlich.

Zweitkarriere beim Militär

1958 debütierte die optisch überarbeitete Serie II des Land Rover. Auch das Militär hatte mittlerweile die Qualitäten des Fahrzeugs entdeckt. Bereits 1951 wurden kleinere Kontingente in den Dienst Ihrer Majestät gestellt. 1956 wurde der robuste Wagen schließlich zum Standardfahrzeug der britischen Streitkräfte erhoben, andere Armeen folgten rasch.

Insgesamt gingen bis heute rund 50 Prozent aller jemals produzierten Fahrzeuge der Land Rover‑/Defender‑Reihe an Militärs und Behörden, darunter Versionen mit Panzerung und Kettenantrieb sowie der "Lightweight" von 1965, der mit nur 1250 Kilogramm Leergewicht an den Hubschrauberhaken genommen werden konnte. Dass der Werbeslogan "Go anywhere" in Solihull ernst genommen wurde, zeigten auch etliche zivile Sonderausführungen für den härtesten Offroad‑Einsatz, wie Modelle mit 6x6‑Antrieb und sogar einige Land Rover, die für den Betrieb auf Eisenbahnschienen umgerüstet waren.

Im Geschäftsjahr 1970/71 stellte Land Rover mit mehr als 56 000 Fahrzeugen einen neuen Verkaufsrekord auf. Bezogen auf den Land Rover ‑ den heutigen Defender ‑ gilt er noch heute. Auch die Krise der britischen Automobilindustrie in den 1970er‑Jahren überstand der Geländewagen ohne Blessuren: Stets pendelten die Verkaufszahlen um die 50 000, bis 1976 der einmillionste "Landy" von der Linie rollte.

Inzwischen war 1971 die dritte Serie des Klassikers auf dem Markt erschienen, die sich äußerlich kaum von ihrem Vorgänger unterschied, unter der Alukarosse allerdings mit Details wie einem vollsynchronisierten Getriebe aufwarten konnte. Ab 1979 bekam das Spitzenmodell der Baureihe einen permanenten Allradantrieb mit sperrbarem Zentraldifferenzial.

Modernisierung in kleinen Schritten

Das Jahr 1983 sah die Einführung des schraubengefederten Land Rover. Diese Baureihe ist noch heute aktuell, seit 1990 unter dem Namen Defender. Mit der Umbenennung wurde die Bezeichnung Land Rover zum Markennamen erhoben. Neben den klassischen Ausführungen mit kurzem und langem Radstand kam als neue Variante ein Pick‑Up mit Doppelkabine für insgesamt sechs Personen hinzu.

2002 folgte die Markteinführung der aktuellen Modellgeneration, die die große Tradition der Baureihe in moderner Form fortführte. Während das unverwechselbare Design nur sehr behutsam Veränderungen erfuhr, feierten selbstverständlich auch bei diesem Klassiker unter der Motorhaube und dem Unterboden sowie im Fahrgastraum die Segnungen der modernen Automobiltechnik Einzug. Mehr Komfort und Hochwertigkeit bieten in jüngster Zeit neu gestaltete und konfigurierte Sitze, ein neues Armaturenbrett und verbesserte Audiosysteme. Wichtigste Neuerung auf technischer Seite ist ein moderner 2,2‑Liter‑Turbodiesel, der Durchzugsstärke mit niedrigem Verbrauch kombiniert.

Dank seiner Originalität, verfeinert durch dezente Anpassungen an die Moderne, findet der Defender unverändert viele Liebhaber: Mit rund 25 000 weltweit verkauften Einheiten ist der Absatz Jahr für Jahr stabil. Mehr als zwei Millionen seit 1948 gebaute Einheiten haben dem Defender längst einen Platz in den Geschichtsbüchern der Automobilindustrie gesichert.

Wie die Zukunft des Klassikers aussehen könnte, davon vermitteln die 2011 auf der Frankfurter IAA vorgestellten Studien DC100 und DC100 Sport einen Eindruck ‑ mit aufsehenerregendem Design und visionärer Technik, die inzwischen zum Teil bereits in Serienmodelle, wie den neuen Range Rover, eingeflossen ist. Auf dem Genfer Salon 2013 stellte die britische Marke darüber hinaus das Projekt "Electric Defender" vor, bei dem die 4x4‑Ikone ausschließlich von einem 70 kW leistenden Elektromotor angetrieben wird.

Während DC100 und Elekroantrieb noch Zukunftsmusik sind, feiert Land Rover sein 65‑jähriges Jubiläum in der Gegenwart mit einer Extraausgabe seines unverwüstlichen Klassikers: dem Defender LXV. Das Sondermodell macht sich unter anderem mit einer Lederausstattung samt orangefarbenen Kontrastnähten zum Markengeburtstag fein. Attraktive Karosserieakzente und "Sawtooth"‑Leichtmetallfelgen komplettieren die Optik der Feiertags‑Ausgabe des Defender.

Das zweite Eisen im Feuer: der Range Rover

Mangelte es den meisten Geländewagen lange an Komfort und einem eleganten Äußeren, so änderte sich dies im Juni 1970 mit Erscheinen des Range Rover. Der Neuling wurde praktisch über Nacht zum Inbegriff des luxuriösen Geländewagens. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Der Range Rover markierte den Beginn einer Ära moderner, vielseitig verwendbarer Offroad‑Automobile, die die Vorteile von Gelände‑ und Straßenfahrzeug, von Kombi und Sportlimousine in sich vereinigen.

Dieser Kompromiss erforderte eine Technik, mit der Land Rover Maßstäbe für alle weiteren Offroad‑Modelle setzte. Typisch Geländewagen waren der Leiterrahmen und die Starrachsen vorn und hinten. Dem Niveau eines modernen Straßenautomobils entsprachen hingegen die Schraubenfedern ringsum sowie Scheibenbremsen an allen vier Rädern. Bemerkenswerte Innovationen waren die Niveauregulierung an der Hinterachse und der permanente Allradantrieb mit sperrbarem Mittendifferenzial. Für Geländefahrten verfügte der Range Rover zusätzlich über ein Reduktionsgetriebe, als Antriebsquelle diente ihm anfangs ein 156 PS starker V8‑Motor mit 3,5 Liter Hubraum. Auch die Spitzengeschwindigkeit von 150 km/h bewegte sich auf Pkw‑Niveau.

Hightech auf dem Vormarsch

Zum Luxusfahrzeug nach heutigen Maßstäben wurde der Range Rover Stück für Stück: 1973 bekam er eine Servolenkung, 1981 erschien eine viertürige Version mit elektrischen Fensterhebern, 1982 als Option ein Automatikgetriebe und 1983 ein serienmäßiges Fünfgang‑Schaltgetriebe anstelle der bisherigen viergängigen Kraftübertragung. Mit dem Ausstattungsumfang wuchs der Erfolg beim Publikum: 1987 wurden erstmals mehr Range Rover verkauft als Land Rover.

Da die Konkurrenz nicht schlief, mussten sich die Range‑Rover‑Entwickler etwas Neues einfallen lassen, um die Exklusivität ihres Produkts sicherzustellen. Die Antwort aus Solihull hieß "Luftfederung". Ab 1992 konnte der Range Rover mit dem EAS‑System (Electronic Air Suspension) auf verschiedene Höhen gehievt werden.

Technisch und optisch war der Range Rover der zweiten Serie im Jahr 1994 ein völlig neues Auto. Das Design kombinierte moderne Linien mit klassischen Range‑Rover‑Zügen. Unter der edlen Linie seines Aluminiumkleides steckte indes eine komplette Neuentwicklung, die bei gleicher Geländetauglichkeit noch komfortabler auf der Straße unterwegs war. Ein neu konstruiertes Chassis mit einem stabileren und crashsichereren Leiterrahmen, leichtere und robustere Starrachsen sowie eine weiter entwickelte Luftfederung machten es möglich. Unter der Haube standen erstmals zwei Benziner und ein Turbodiesel zur Auswahl. Die zweite Range‑Rover‑Generation brach damit schon im ersten vollen Produktionsjahr den Fertigungsrekord ihres Vorgängers aus dem Jahr 1989.

Nachfolgemodell mit noch mehr Luxus

Viele traditionelle Elemente des Range Rover blieben seit der Einführung vor mehr als 40 Jahren unverändert und sind heute ein unverzichtbarer Bestandteil des typischen Designs von Range Rover. Ein Range Rover wäre kein Range Rover, hätte er nicht die praktische horizontal geteilte Heckklappe, die hohe Sitzposition, das "schwebende" Dach, die schalenförmige Motorhaube und die fast rechteckige Silhouette mit horizontalen und vertikalen Karosserielinien.

Die dritte Generation des Range Rover, die 2002 an den Start rollte, wurde insgesamt moderner und bekam neue Stilelemente wie neugestaltete Scheinwerfer und Heckleuchten und markante Lufteinlässe in den vorderen Kotflügeln. Die wichtigsten Neuerungen fanden jedoch unter der Motorhaube statt, wie die selbsttragende Karosserie und die Einzelradaufhängung mit Luftfederung ringsum anstelle der traditionellen Starrachsen. Souveräne Fahrleistungen garantierten ein 4,2‑Liter‑V8‑Kompressormotor oder ein 3,6‑Liter‑TDV8‑Diesel mit zwei Turboladern.

Die Anfang 2013 in Deutschland vorgestellte neue Range Rover‑Generation ist mehr denn je das Nonplusultra im 4x4‑Luxussegment. Seine Ausnahmestellung beweist der von Grund auf neu entwickelte Range Rover mit Technikdetails wie der komplett aus leichtem Aluminium gefertigten Karosserie, die der Effizienz und dem Fahrkomfort des Modells neue Dimensionen eröffnet. Als erster SUV überhaupt verfügt der Range Rover über diese Innovation, die das Fahrzeuggewicht um bis zu 420 Kilogramm reduziert und das Fahrverhalten weiter optimiert.

Serienmäßige Details wie Luftfederung, "intelligenter" Allradantrieb und eine Fülle modernster Steuerungen leisten im Range Rover wertvolle Dienste. Darunter fallen beispielsweise der erstmals eingebaute aktive Neigungsausgleich "Dynamic Response", die adaptive Fahrwerkssteuerung "Adaptive Dynamics" oder das neue "Terrain Response²"‑Steuerungssystem mit revolutionärem "Auto"‑Modus.

Eine weitere Neuerung steckt unter der Motorhaube: ein moderner 3,0‑Liter‑TDV6‑Turbodiesel, den 190 kW (258 PS) Leistung und 600 Nm Drehmomentmaximum auszeichnen. Noch mehr Kraft und Spurtvermögen versprechen die beiden Motoralternativen des neuen Luxusliners ‑ zum einen der 4,4‑Liter‑SDV8 mit 249 kW (339 PS), zum anderen der höchst eindrucksvolle 5,0‑Liter‑V8‑Kompressor, der satte 375 kW (510 PS) an die Antriebswellen bringt.

Auch in anderer Hinsicht beeindruckt der neue Range Rover. Denn sein 42 Millimeter längerer Radstand kommt in vollem Umfang den Fondpassagieren zugute, die nun 118 Millimeter mehr Beinfreiheit genießen. Die Ausstattungsliste lässt keinerlei Wünsche im Hinblick auf Komfort, Luxus und Sicherheit offen. In den einzelnen Varianten finden sich zum Beispiel bis zu 20‑fach verstellbare Vordersitze, Audioanlagen mit bis zu 1700 Watt und 29 Lautsprechern, die elektrische Betätigung von Heckklappe und Türen, das "Surround"‑Kamerasystem mit Kreuzungskamera, adaptive Scheinwerfer mit automatischer Fernlichtsteuerung, die weiter entwickelte Geschwindigkeitsregelung ACC und vieles mehr.

Ein neuer Alleskönner: der Discovery

1986 entschied Rover, ein Modell zu bauen, das die Lücke zwischen dem rustikalen Land Rover und dem luxuriösen Range Rover schließen sollte. 1989 war es so weit: Unter dem Namen Discovery erschien der dritte Geländewagen von Land Rover auf dem Markt, zunächst nur als Zweitürer. Wie bei allen bisherigen Land Rover‑Geländewagen bestand die Karosserie aus Aluminiumblechen mit Stahlrahmen. In Sachen Antrieb blieb es beim traditionellen permanenten Allradantrieb mit sperrbarem Zentraldifferenzial. Inklusive der beiden Notsitze im Gepäckraum längs zur Fahrt fanden im Discovery bis zu sieben Personen Platz. Seine Vielseitigkeit, verbunden mit der markentypischen Robustheit und Ausstrahlung, bereitete dem Discovery einen glänzenden Start: 1990 wurden bereits 23 056 Stück gebaut.

Zu den Erfolgsrezepten gehörte auch, dass Neuerungen für den Discovery schnell umgesetzt wurden. Schon 1990 kam ein Viertürer, 1992 folgte eine Vierstufenautomatik. 1994 wurde der 3,5‑Liter‑V8 durch eine modernere 3,9‑Liter‑Version mit 188 PS ersetzt.

Immer auf der Höhe der Zeit

Zusätzlichen Schwung brachte die gründliche optische und technische Überarbeitung im Jahr 1998. Der Discovery der Serie II wuchs dabei um 181 Millimeter in der Länge. Für standesgemäßen Vortrieb wurde dem "Disco", wie ihn seine Fans nennen, ein neuer 2,5‑Liter‑Fünfzylinder‑Turbodiesel mit 139 PS implantiert. Neu an Bord waren darüber hinaus die elektronische Bergabfahrhilfe und eine elektronische Traktionskontrolle. Seine Tauglichkeit auch für schwerstes Gelände konnte der "mittlere" Land Rover unter anderem als Wettbewerbsfahrzeug der "Camel Trophy" unter Beweis stellen. Die Konsequenz: Die Serie II setzte die Erfolge ihrer Vorgängerreihe nahtlos fort.

2004 debütierte der komplett neue Discovery. Mit seinem modernen Land Rover‑Design, dem innovativen "Terrain Response"‑System, neuen Motoren sowie einem extrem flexiblen und geräumigen Interieur mit vielen Ablagemöglichkeiten und wahlweise fünf oder sieben Sitzen setzte die dritte Discovery‑Auflage Maßstäbe in ihrem Segment. Außerdem führte dieser Discovery die von Land Rover entwickelte "Integrated Body‑Frame"‑Architektur oder integrierte Karosserie‑Chassis‑Konstruktion in den Serienbau der legendären Marke ein.

2009 schließlich folgte die vierte Modellgeneration des Alleskönners. Eine Auffrischung des markanten Karosseriedesigns, ein aufgewerteter Innenraum und verbesserte Technikdetails beflügeln die Beliebheit des "Disco" noch einmal. Nach wie vor geht die Motorkraft in bester Tradition der Marke permanent an alle vier Räder. Für besonders schwieriges Terrain stehen eine während der Fahrt elektronisch zuschaltbare Geländeuntersetzung sowie eine elektronische Zentraldifferenzialsperre zur Verfügung. Bei der Motorisierung haben Discovery‑Kunden die Wahl: Zum einen steht der in zwei Ausführungen erhältliche 3,0‑Liter‑Sechszylinder bereit ‑ als SDV6 mit 188 kW (256 PS) Leistung und 600 Nm Drehmomentmaximum oder als TDV6 mit 155 kW (211 PS) und 520 Nm maximalem Drehmoment.

Am 29. Februar 2012 hatte der Discovery seinen großen Tag: Im Werk Solihull rollte das einmillionste Exemplar des Dauerbrenners vom Band. Zur Feier des Tages schickte Land Rover seinen Millionär auf die "Journey of Discovery": eine Expedition über 13 000 Kilometer und durch 13 Länder bis nach Peking.

Nächster Bestseller: der Freelander

Das Jahr 1997 markierte für Land Rover einen Umbruch. Erstmals lief unter dem traditionsreichen Namen ein Fahrzeug vom Band, das nicht vollkommen der reinen Geländewagenlehre entsprach: der Freelander. Anders als seine Schwestermodelle konnte der erste komplett am Computer konstruierte Land Rover nämlich keine Geländeuntersetzung vorweisen. Statt Starrachsen gab es Einzelradaufhängung rundum und die Karosserie war selbsttragend. Für die notwendige Trittfestigkeit auf schwierigem Untergrund sorgte ein permanenter Allradantrieb, jetzt aber mit Viskokupplung statt sperrbarem Zentraldifferenzial.

Mit seinem unkonventionellen Charme verstand sich der "kleine" Land Rover als Trendfahrzeug und Einstiegsmodell für jüngere Kunden ‑ und diese Aufgabe erfüllte er von Beginn seiner Karriere an ausgezeichnet. Bereits im ersten vollen Produktionsjahr 1998 verkaufte das Unternehmen 47 000 Freelander, 1999 waren es sogar 70 000 Einheiten. Damit etablierte sich der Debütant aus dem Stand als Bestseller der Marke und als meistverkaufter Geländewagen in Europa.

Zusätzlich beflügelt wurde der Markterfolg durch eine konsequente Modellpflege. So erschien im Frühjahr 2007 die von Grund auf neu entwickelte und in praktisch jeder Hinsicht weiter verbesserte zweite Modellgeneration des Freelander. Sie überzeugt mit reichlich Fahrkomfort auf der Straße, ergänzt durch den von Land Rover seit Jahrzehnten gewohnten und für Offroadeinsätze unbedingt nötigen Abenteuergeist.

Abgerundet wird das stimmige Gesamtpaket mit einem dynamisch wirkenden, markanten Design, einem ebenso praktischen wie großzügigen Innenraum und einer Vielzahl hoch entwickelter Technologien. Dazu zählen nicht zuletzt die Antriebsalternativen: ein 177 kW (240 PS) starker 2,0‑Liter‑Turbobe